Mittwoch, 1. September 2010

Die letzten Tage in Japan

Die letzten drei Nächte verbrachten wir in Usami. Dieser Ort befindet sich auf der Halbinsel Ito südwestlich von Tokyo mitten an der Pazifikküste. Dabei handelt es sich um ein japanisches Urlaubsgebiet. Das besondere war vor allem das Hotel. In Usami übernachteten wir in einem Hotel, dessen Aufmachung einem traditionellen japanischen Haus entsprach. Mit Papierschiebetüren, keinen Stühlen und niedrigen Tischen. Übernachtet wurde auf Bodenmatten, sogenannten Tatami. Ein Tatami entspricht 1,64 m². Raumgrößen werden in Japan deswegen häufig in der Anzahl der im Raum befindlichen Tatami angegeben. Unten auf dem Bild sieht man mal als Beispiel den Speisesaal. Das absolute Highlight in Usami war die Besteigung des in der Nähe gelegenen Mount Fuji, welcher mit 3776 m der höchste Berg Japans ist. Wir machten uns Nachts um 1000 Uhr auf einer Höhe von 2500 m auf den Weg, um pünktlich zum Sonnenaufgang (4:30 Uhr) auf den Gipfel zu sein. Zwei große Herausforderung stellten sich hier. Zum einen war es A....kalt. Nach zwei Wochen 35°C waren Temperaturen um den Gefrierpunkt trotz entsprechender Kleidung einfach nur verdammt kalt. Die zweite Herausforderung war die Höhenluft. Ab einer Höhe von ca. 3200m hatte man das Gefühl ein angezählter Boxer zu sein. Zwei schnelle Schritte und war vollkommen fertig. Der Sonnenaufgang war die Anstrengungen aber auf alle Fälle Wert. Interessant bei der Besteigung des Mount Fuji ist das trotz mitternächtlicher Zeit Unmengen von Japanern den Berg besteigen, von ganz jung bis ganz alt. Am Ende der Japanreise verbrachten wir nochmals eine Nacht in Tokyo. Der Großteil der Exkursionsteilnehmer übernachtete dort in einem Kapselhotel. Die Besonderheit an einem Kapselhotel ist, dass man kein Zimmer bezieht, sondern sich in eine Kapsel legt, was man sich ungefähr wie eine Barre in der Pathologie vorstellen kann, nur ein wenig größer. Diese Kapselhotels werden von Japaner häufig in Anspruch genommen, wenn diese länger Arbeiten müssen, da die Japaner häufig Anfahrtswege zur Arbeit von über 1 Stunde haben.
Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder zum Flughafen, um die Rückreise anzutreten. Hierzu ist zu sagen, das Air China als Fluglinie nicht zu empfehlen ist. Angefangen bei unfreundlichen Personal, das permanent versucht einen mit den kleinen Servicewagen über den Haufen zu fahren und das Bier zu rationalisieren, sowie die Dreistigkeit beim Umsteigen in Peking einem 5 € abzuknöpfen, nur das man seinen Anschlussflieger mit einem Elektrowagen erreicht. Aber wahrscheinlich sind wir selber Schuld, dass der Flieger mit 2 Stunden Verspätung in Tokyo losgeflogen ist.
Am Ende bleibt nur noch zu sagen, dass alle wieder gut und wohlbehalten in Deutschland gelandet sind und das Japan in jeder Hinsicht ein tolles Erlebnis war und allen bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Freitag, 20. August 2010

PolBil in Japan

Hallo liebe Leser,

heute morgen ging es bereits um 07:00 Uhr für unsere bekannte Vierergruppe (Berger, Elbers, Göring und Qualle) los. Um 08:00 Uhr startete der Shinkansen nach Hiroshima. Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir unser Ziel und wider unserer Erwartung fanden wir schon am Bahnsteig einen Wegweiser zu unserem Reiseziel vor. Diesem folgten wir und nach einer kurzen Fahrt mit der Tram standen wir vor dem A-Bomb Dome, dem Mahnmal des Atombombenabwurfs vom 06.August 1945.
Nach der Besichtigung der interessantesten Punkte (Hypocenter, Friedensglocke, Bombendom, Kindermahnmal und Friedensflamme) besuchten wir das Hiroshima-Friedensmuseum.
Dort wurde uns eine sehr interessante Ausstellung über die Geschichte des Bombenabwurfs, die Auswirkungen auf Hiroshima, dass daraus folgende menschliche Leiden und die fortwährenden Friedensbemühungen Hiroshimas. Die ausgiebige Besichtung der Ausstellung mit äußerst eindringlichen und unter die Haut gehenden Exponaten hinterlies bleibende Erinnerungen.
Dementsprechend liesen wir den Abend ruhig ausklingen.


Morgen geht es dann nach Usami, wo die heißen Quellen brodeln.

Donnerstag, 19. August 2010

Der letzte Pflichttermin (19.08.10)

Heute begann der Tag mit dem täglichen Ritual des Gruppentreffens um 08:30. Nachdem sichergestellt war, dass alle die Nachwehen der vorigen Nacht überstanden hatten, durfte Qualle seinen Vortrag zur Stadtentwicklung Kyotos halten. Nach einer anschließenden kurzen Pause ging es um 09:00 zum Rathaus von Kyoto. Hier hatten wir um 10:00 ein Treffen mit Vertretern des City Planning Bureau. In einem Vortrag wurden uns die aktuellen Verkehrsprobleme und Pläne zur Verbesserung der Attraktivität des ÖPNV in Kyoto erläutert. Nachdem das Treffen beendet war, gingen alle ihrer Wege, um sich den jeweiligen Vorlieben in punkto Sightseeing zu widmen. Eine kleinere Abteilung von vier Leuten entschloss sich dann zunächst für einen Besuch im Nijo Castle (siehe erstes Bild). Hier fanden wir einen sehr schönen klassischen japanischen Garten und die früheren Räumlichkeiten des Tennos und des Shoguns vor, als Kyoto noch die Hauptstadt Japans war. Nach einer Mittagspause ging es dann zum wohl bekanntesten Tempel Japans, dem Kinkakuji Tempel (siehe zweites Bild). Nach der Bestaunung dieser Sehenwürdigkeit für wahrscheinlich jeden Japan-Reisenden und einigen Fotos, ging es an die Beschaffung von Mitbringseln für die Lieben zu Haus. Der Abend gestalltete sich dann sehr ruhig, da es für uns am nächsten Tag schon sehr früh nach Hiroshima geht.

"How i met Prof. Nezu" oder "Der Tag der Gruppenfotos" (18.08.2010)

Hallo liebe Leser,

der heutige Tag begann um 10uhr in der Lobby unseres schönen Petit Hotel in Kyoto, um uns ein ausführliches Referat über die wirtschaftsgeschichte Japans vom Kameraden Bayerschen anzuhören. Nach einer kurzen Frühstückspause ging es dann mit dem Bus zum Campus der Universität Kyoto. Dort trafen wir einen Assistant Professor und einen Master Studenten von Prof. Nezu, die uns dort herzlich empfingen und gleich das erste Gruppenfoto mit uns machten. Danach gings dann erneut mit einem Bus (Unishuttle) zum Katsura Campus, welcher sich in erhöhter Position im westen Kyotos befindet. Zu unserer Überaschung wurden wir dort nicht nur vom renomierten Prof. Nezu persönlich begrüßt, sondern auch durch eine riesige Leuchtreklame am Uhrenturm (siehe Bild). Dort wurde dann das zweite Gruppenfoto fällig. Im Anschluss gingen wir ins Foyer des Instituts für Bauingenieurwesen, der Ort des dritten Fotos. Nach einer kurzen Führung durch die Räumlichkeiten des Institus gings dann in die "Great Hall" in dem wir uns den Vortrag von Prof. Nezu und Prof. Malcherek anhörten. Im Anschluss zeigte Prof. Nezu uns sein Wasserbaulabor, welches unserem in München sehr ähnelt. Einzige innovative Abweichung von unseren Laboreinrichtungen in München war das sogenannte "three floors system" und ein Rinne mit einer Kombination aus "water and air flow". Das "three floors system" ist die Aufteilung des Labors in drei Ebenen. Eine Ebene für Wasserver- und Entsorgung, eine für die Laborgeräte und eine obere zur Beobachtung. Anschließend ging es zurück in die "Great Hall" zu kleinen "Welcome Party". Hier hatte dann jeder noch die Gelegenheit sich kurz vorzustellen. Es folgte dann die Rückfahrt mit dem Bus zur Kyoto JR Station, wo sich unsere Exkursionsgruppe dann aufteilte.

Eine Teilgruppe der Stärke 10 entschied sich dann ein Abendessen in Gion (berühmtes Geisha-Viertel in Kyoto) einzunehmen. Nach reichlicher Verköstigung und einigen Drinks kam dann ein erneutes Teil-Gruppen-Foto in einem kuriosen Fotoautomat. Der Rückweg zum Hotel wurde durch einige Stopps in diversen convienient-stores und der ersten Passkontrolle durch die japanische Polizei unterbrochen.

Mittwoch, 18. August 2010

16.08 - Ein Tag frei,

Hallo liebe Leser,

Euer heutiger Berichterstatter: Stefan Freimuth.
Da der Tag zur freien Verfügung stand, hat sich die Gruppe zersplittert um folgende Reiseziele anzusteuern:
- Ise & Tobe: mit Besichtigung des Froschtempels und verbliebener Zeit am Strand
- Besichtigung der konstruktiven Meisterleistung: Akashi-Kaikyo-Brücke
- Inuyama: Besichtigung eines traditionellen jap. Dorfes und einer BurgIch möchte mich auf den Tag am Strand beschränken, bei dem Axthelm (Agge), Ebach und Ulrich mit von der Partie waren.
Der Tag stand im Zeichen einer glühenden Sonne , perfekte Vorraussetzungen also für den langersehnten Tag am Meer. Doch Kultur muss sein und so begutachteten wir die "vermählten Felsen" nahe des Froschtempels und diesen gleich mit. Das Beste dabei, kein ausländischer Tourist außer uns!)
Frei und ungezwungen und, den Blicken der Einheimischen nach zu urteilen, selbst eine Attraktion richteten wir unseren Schritt auf den, aus der Ferne bereits erspähten, Strand aus. Neugierige Blicke und sengender Strandsand empfingen uns. Achtung Füße leicht einbuddeln beschleunigt den Garprozess dieser nur!)

Dann gings ab ins kühle Nass... Moment, das Wasser tat zwar gut, doch hatte es eher Badewannentemperatur. Und außerdem? Ja, es war salzig!)
Die Männer und Frauen der Strandwacht waren fröhlich beim Biertrinken, doch das schien hier normal zu sein, also Splish-Splash Badeaktion!Nach dieser Erfrischung für Körper und Seele, erst einmal eine kleine Stärkung bestend aus dem guten japan. Kirin- oder auch Asahi-Bier und Fleischbällchen für Agge. Zumindest dachte er das bevor er hineinbiss. Es stellte sich tatsächlich als teigummantelter Krakenarm mit Glibberfüllung heraus. Hat aber geschmeckt, Ehrenwort. Und mit Bier geht eh alles runter.
Doch irgendetwas hatten wir vergessen, ach ja Sonnencreme. Was solls einfach drauf damit, wie sich am Ende herausstellte dann doch etwas zu spät, aber was einen nicht gleich umhaut, tötet eben langsam und qualvoll durch Hautkrebs zum Beispiel!)
Übrigens gibt es nicht nur flachbrüstige Japanerinnen. Ich verrate an dieser Stelle nicht, wer den ruhmreichen Titel Stalker-san verdient hätte:)

Fazit: Ein Spitzentag am Strand und ein Agge, der grob über den Daumen gepeilt einen halben Kilometer durch die Luft eschleudert worden war, nur um bei jedem mal spektakulärer in die Fluten einzutauchen. Und zur Belohnung hatten wir auch noch den kühlsten Abend der ganzen Tour.



Liebe Grüße,
Stefan!

Dienstag, 17. August 2010

16.08. und 17.08. aus anderer Sicht

Hallo an alle zu Haus.

Wir haben inzwischen Nagoya verlassen und sind in Kyoto angekommen. Hier ein Nachtrag zum gestrigen Tag und eine Zusammenfassung des heutigen.

16.08.
Da wir in Nagoya einige Freizeit hatten, hat meine kleine Reisegruppe(Qualle, Elbers, Berger) die Zeit dazu genutzt, um zum Einen die groesste Haengebruecke der Welt, die Akashi Kaiokyo Bruecke (bitte siehe Wikipedia, ob laengste, groesste, was auch immer Bruecke) zu besichtigen. Leider war dies kein offizieller Programmpunkt, denn gerade fuer uns BauStudenten ist es ein wirklich lohnendes Ziel. Hierbei werden sich sicherlich unsere nicht mitgereisten KI Vertiefer aergern, dieses beeindruckende Bauwerk nicht selbst erlebt zu haben.
Am Nachmittag, sozusagen auf der Rueckfahrt nach Nagoya, besuchten wir das Aquarium von Osaka. Wahrscheinlich auch das groesste der Welt, zumindest die groessten Fische (Walhaie) in Gefangenschaft beherbergt es. Abgesehen davon, dass es aeusserst ueberlaufen war, ist es dennoch ein schoenes Erlebnis gewesen.

Heute, 17.08
In der Frueh ging es ins Umland von Nagoya, genauer gesagt nach Toyota City. Ja, die Stadt heisst wirklich wie die Automarke und besteht auch zum groessten Teil aus den Produktionsstaetten. Nach einer ausgiebigen Werksbesichtigung gings am Nachmittag zurueck in den Hafen von Nagoya zur dortigen Hafengesellschaft. Hier hatten wir die Moeglichkeit ein Saugbaggerschiff zu besuchen. Nachdem wir uebergesetzt waren, erhielten wir vom Kapitaen eine Einweisung und eine exklusive Vorfuehrung. Abgerundet wurde der Besuch durch eine ausgiebige Schiffsbesichtigung, sowie Fototermin auf dem Heliport des Schiffes.
Zuletzt ging es hoppla hopp zurueck ins Hotel Gepaeck aufnehmen, zum Bahnhof, in den Shinkansen Richtung Kyoto. Endlich angekommen lassen wir zumindest den Tag noch gemuetlich in der Lobby ausklingen.

In diesem Sinne bis die Tage
Sayohnara
Qualle, Heiko, Johannes und Tobi

Montag, 16. August 2010

Chill out day / Mäxchen +1

15. August 2010
Nach einer geselligen Nacht, die alle auf unterschiedlichste Weise verbracht haben - mit mehr oder weniger Erfolg - kam am nächsten Tag die große Ernüchterung (wenn auch nicht sofort). Das Frühstücksbuffet war nur spärlich besucht, 09:30 trudelten die letzten Kameraden zum Briefing ein. Nach wenigen Minuten lehrte sich der Raum wieder und der Großteil traf die Übereinkunft, dass es nochmal ins Bett gehen sollte. Wir (Eric, Stefan, Maik und Agge) planten vorerst den morgigen Montag. Am Nachmittag rafften wir uns dann auf und besuchten Nagoya City. Die drotige Burg ist eine der größten Japans. Von außen mittelalterlich gehalten, fanden wir im inneren ein modernes Museum vor, welches sowohl die Geschichte der Burg (ausschließlich japanisch) als auch Kunst sowie Naturkunde vermittelte. Anschließend tranken wir im dortigen Teehaus traditionellen Grünen Tee, den man sich in etwa so vor stellen kann: 4 cl Tee, dazu etwas Schaum und das ganze für 525 Yen - sagen wir so, geschadet hat es nicht.
Letztendlich machten wir noch einen Stadtrundgang mit kleinem Einkaufsbummel durch die Straßen von Nagoya. Der Tag endete in einem traditionellen Restaurant und Rahmen, ein Eintopf mit Nudeln, Fleisch, Ei und Gemüse. Der Geschmack von allen war es nicht. Und so war wieder ein Tag im heißen Japan geschafft.
Postet by Agge